Die Goldpreisentwicklung 2021 ist trotz galoppierender Inflation um 2% auf 1.780 US-Dollar/Feinunze gesunken. Papiergeld wird mit Teuerungsraten von mehr als fünf Prozent entwertet. Dem Goldpreis hilft das bisher nicht auf die Sprünge. Laut den Goldpreis Prognosen 2022 von Goldman Sachs, Erste Group und Deutscher Bank wird das gelbe Edelmetall seine Funktion als Wertspeicher und Inflationsschutz wieder annehmen.
Obwohl die Inflation in den USA zuletzt mit 5,4% auf den höchsten Stand seit 2008 kletterte, fristet der Goldpreis bei 1.780 Dollar ein Schattendasein. Die Feinunze ist 14 Prozent günstiger als im August 2020. Seinerzeit gipfelte der Goldpreis bei 2.075 Dollar. In Deutschland kletterten die Verbraucherpreise im Juli 2021 mit 3,8% so stark wie seit fast 30 Jahren nicht mehr.

Der Goldpreis werde in den kommenden zwölf Monaten auf 2.000 US-Dollar steigen, prognostiziert Goldman Sachs. Rohstoffe stünden vor scharfen Preiserhöhungen. Eine Hintertür hält sich die US-Großbank allerdings offen. Sollte es wegen der Ausbreitung der Delta-Variante des Corona-Virus zu neuen Lockdowns kommen, käme Gold nicht auf die Beine.
Defensive Goldpreis Prognosen 2022
Der Anstieg des Goldpreises im Sommer 2020 auf ein Rekordhoch bei knapp 2.100 Dollar war von rückläufigen Infektionszahlen begleitet. Im Herbst und Winter breitete sich das Virus dann wieder verstärkt aus. Der Goldpreis fiel infolge bis März 2021 auf 1.680 Dollar. Eine unkontrollierte Ausbreitung des Virus hatte bereits zuvor den Goldpreis nach unten gedrückt. Während der ersten Welle im März 2020 purzelte der Goldpreis von 1.700 auf 1.450 Dollar.
Ein weiterer Einflussfaktor auf den Goldpreis sind die weit geöffneten Geldschleusen. Die anhaltende Geldmengenausweitung der Notenbanken werde auch künftig “eine unterstützende Wirkung” auf den Goldpreis haben, sagt die Erste Group. Eine von den immensen Anleihenkäufe der Notenbanken ausgehende merkliche Verteuerung von Gold sieht Österreichs größte Bank aber nicht. Sie rechnet mit einem Goldpreis von 1.820 Dollar in der ersten Hälfte 2022.
Die Deutsche Bank erwartet bis dahin einen Goldpreis von 1.850 Dollar. Ein stärkeres Wirtschaftswachstum zusammen mit steigenden Zinsen begrenze das Aufwärtspotenzial der Goldpreisentwicklung 2022. Darüber hinaus müsse man ein allmähliches Zurückfahren der massiven Anleihenkäufe seitens der Notenbanken im Auge behalten. Ein solches Vorgehen, im Fachjargon “Tapering” genannt, wäre Gegenwind für Gold, sagt Deutschlands größtes Geldhaus.