9.8.24

Gold Entwicklung 2004-2024: Goldpreis steigt 20 Jahre

Goldpreisentwicklung 20 Jahre Linienchart von 2004 bis 2024

Von 2004 bis 2024 erfuhr der Goldpreis einen Anstieg um 485% auf 2450 Dollar, hervorgerufen durch geopolitische Ereignisse, Entscheidungen von Zentralbanken, Geldentwertung und dem Wachstum der Weltwirtschaft.

Im Laufe der Jahre spielten auch Kryptowährungen wie Bitcoin und die strategischen Goldkäufe Russlands und Chinas eine wachsende Rolle.

2004-2008: Die Jahre vor der Finanzkrise

Zwischen 2004 und 2007 stieg der Goldpreis stetig an, da wirtschaftliche Unsicherheiten und geopolitische Spannungen die Nachfrage nach sicheren Anlagen erhöhten.

In diesen Jahren war die Weltwirtschaft von moderatem Wachstum geprägt, unterstützt durch niedrige Zinsen, die von der US-Notenbank (Fed) und der Europäischen Zentralbank (EZB) festgelegt wurden.

Die Weltwirtschaft wuchs jährlich um etwa 3-4%, während die Inflation im Euroraum durchschnittlich bei 2% lag. Die US-Dollar-Schwäche in dieser Periode trieb den Goldpreis weiter nach oben.

Schließlich erhöhte die zunehmende Besorgnis über die Stabilität des Finanzsystems, (US-Immobilienblase) die Attraktivität von Gold. In dieser Phase spielten Bitcoin und andere Kryptowährungen noch keine Rolle auf den Finanzmärkten.

2008-2012: Finanzkrise und ihre Folgen

Die globale Finanzkrise von 2008 führte zu einem starken Anstieg des Goldpreises, der im Jahr 2011 mit 1900 US-Dollar je Feinunze (31,1 Gramm) seinen Höhepunkt erreichte.

Die Fed und die EZB reagierten auf die Krise mit aggressiven geldpolitischen Maßnahmen, darunter massive Zinssenkungen und Anleihekäufe. Weil die US-Notenbank aggressiver vorging, wertete der US-Dollar ab.

In dieser Zeit begannen auch Russland und China, ihre Goldreserven deutlich zu erhöhen, um ihre Abhängigkeit vom US-Dollar zu verringern und ihre Währungen zu stärken.

Die Inflation im Euroraum blieb relativ niedrig, während das BIP-Wachstum stagnierte oder negativ war. Die Euro-Staatsschuldenkrise führte paradoxerweise nicht zu einem Anstieg des Goldpreises, sondern zu einem Rückgang.

Das hatte zwei Gründe: Die Inflation in Europa und den USA war historisch tief bei ein Prozent. Der US-Dollar profitierte von der Krise in Europa. Ein starker US-Dollar und steigende Goldpreise gehen in der Regel nicht zusammen.

2013-2016: Erholung und neue Herausforderungen

Nach dem Höhepunkt im Jahr 2011 begann der Goldpreis zu fallen, da sich die Weltwirtschaft allmählich erholte und das Vertrauen in die Finanzmärkte zurückkehrte.

Die Fed begann, ihre geldpolitischen Anreize zurückzufahren und bereitete den Markt auf Zinserhöhungen vor, was den US-Dollar stärkte und den Goldpreis unter Druck setzte.

Die Inflation im Euroraum blieb unter 2%, und das BIP-Wachstum beschleunigte sich langsam wieder. In diesen Jahren setzte sich China weiterhin stark für den Ausbau seiner Goldreserven ein.

Russland erhöhte nach der Annexion der Krim aus geopolitischen Gründen seine Goldkäufe. Bitcoin trat in dieser Zeit zunehmend in den Vordergrund und begann, einen kleinen, aber wachsenden Einfluss auf den Goldmarkt auszuüben.

2017-2020: Wachsende Unsicherheit und die Rolle von Bitcoin

Die politischen Unsicherheiten nahmen in dieser Periode zu, insbesondere durch den Aufstieg populistischer Bewegungen in Europa und der Präsidentschaft von Donald Trump.

Die Spannungen zwischen den USA und China und die Unsicherheit über den Brexit trugen zur Volatilität der Märkte bei. Gold profitierte von diesen Unsicherheiten und stieg 2020 auf 2050 US-Dollar.

Infolge der COVID-19-Pandemie senkte die Fed die Zinsen auf nahezu null und führte massive Anleihekaufprogramme durch, was den US-Dollar schwächte und die Inflation ankurbelte.

Im Euroraum war die Inflation noch niedrig, während das Wirtschaftswachstum durch die Pandemie stark beeinträchtigt wurde.

Bitcoin begann, als "digitales Gold" an Bedeutung zu gewinnen, insbesondere unter jüngeren Anlegern, die nach einer Alternative zu traditionellen Währungen und Anlagen suchten. Dies führte zu Kapitalabflüssen aus dem Goldmarkt in Kryptowährungen.

2021-2024: Globale Spannungen, Inflation und Bitcoin

2021 bis 2024 waren geprägt von hoher Inflation und wachsender geopolitischer Instabilität. Die Fed und die EZB standen vor der Herausforderung, die Inflation zu bekämpfen, ohne die wirtschaftliche Erholung zu gefährden.

Die Inflation im Euroraum stieg deutlich an, und das BIP-Wachstum war uneinheitlich. In den USA führten hohe staatliche Ausgabenprogramme und Angebotsengpässe zu einer deutlichen Erhöhung der Verbraucherpreise.

Die geopolitischen Spannungen, insbesondere zwischen den USA auf der einen und Russland und China auf der anderen Seite, sorgten für weitere Unsicherheiten auf den Märkten.

Russland und China forcierten ihre Goldkäufe, um ihre Abhängigkeit vom US-Dollar weiter zu reduzieren und ihre Souveränität im internationalen Finanzsystem zu stärken.

Bitcoin setzte seinen Aufstieg fort und übte weiterhin Druck auf den Goldmarkt aus, indem es als eine zunehmend akzeptierte Form der Wertaufbewahrung betrachtet wurde. Der Goldpreis stieg im Mai 2024 auf ein Rekordhoch bei 2450 Dollar.

Zusammenfassung

  • Der Goldpreis wurde zwischen 2004 und 2024 stark von globalen politischen und wirtschaftlichen Entwicklungen beeinflusst wurde.
  • Während die traditionelle Rolle von Gold als sicherer Hafen in Krisenzeiten bestehen blieb, trat Bitcoin als neue Alternative auf, die die Dynamik des Marktes veränderte.
  • Russland und China nutzten ihre Goldkäufe als strategisches Mittel, um ihre Positionen im globalen Finanzsystem zu stärken und sich gegen die Dominanz des US-Dollars abzusichern.

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