Die Zeiten steigender Fremdkapitalkosten sind vorbei, und so steht die Zinsentwicklung unmittelbar vor einem Abwärtstrend. Die Rendite für 10-jährige Bundesanleihen werden deutlich unter die 2-Prozent-Marke sinken.
Was Baugeldvermittler und deren Kunden freut, ärgert Sparer: Die Zinsen sind dabei spürbar zu sinken. Mit dem prompten Rückfall der Zinsentwicklung von 3,0% auf 1,9% im 4. Quartal 2023 setzte die Rendite bereits ein Ausrufezeichen.
Darauf folgte ein fast das gesamte 1. Halbjahr 2024 dauernder Anstieg. Die Renditentwicklung, an der sich die Zinsen für 10-jähriges-Baugeld sehr stark orientieren, stieg um 0,8% auf 2,7% bis Mitte Juni 2024.
Ein solch großer Gegenanstieg nach dem Bruch einer bedeutsamen Aufwärtstrendlinie, entlang der die Zinsentwicklung von Dezember 2021 bis November 2023 gestiegen war, ist normal.
Er ändert nichts daran, dass die Zinsentwicklung 2024 dabei ist, den Aufwärtstrend in einen Abwärtstrend umzukehren (Reversal). Drei Bedingungen für ein solches Reversal müssen erfüllt sein:
Die erste wurde mit dem Bruch der Aufwärtstrendlinie bereits erfüllt. Auch hinter die zweite Voraussetzung kann man einen Haken machen. Das ist der Wiederanstieg nach dem Trendlinien-Bruch.
Dabei wird das Hoch des Aufwärtstrends getestet. Die Zinsentwicklung tat dies per tieferem Hoch. Der Renditeanstieg im Juni 2024 endete bei 2,7%. Der Höchststand von 3% zu Beginn des 4. Quartals 2023 wurde nicht erreicht.
Die dritte Voraussetzung ist eine Umkehr-Formation. Dieser Prozess findet gegenwärtig statt. So sank der Kurs unter die kleine Aufwärtstrendlinie des großen Gegenanstiegs.
Daraufhin erfolgte ein kleiner Gegenanstieg. Sobald er endet, ist eine größere Abwärtsbewegung angezeigt. Die Zinsentwicklung für die Rendite der 10-jährigen Bundesanleihe dürfte dann bis Anfang 2025 auf 1,5-1,6% fallen.
