Die Stahlpreisentwicklung für Betonstahl (Rebar) der letzten fünf Jahre lässt sich auf zwei wichtige Merkmale vereinfachen:
- Einen exakt drei Jahre dauernden, gewichtigen Aufwärtstrend. Er begann im März 2020 und endete im März 2023.
- Eine keilförmige Abwärtsbewegung (Wedge) mit steilem Gefälle. Der während des Aufwärtstrend so steil gestiegene Stahlpreis wurde halbiert.
Anfang 2024 brach die Preisentwicklung aus dem Wedge nach oben aus (Breakout). Der Anstieg stoppte wenige Wochen später. Seitdem dominiert eine Seitwärtsbewegung, die dabei ist, sich tief ins 2. Halbjahr fortzusetzen.
Stahlpreis Prognose 2025
Letztendlich wird der Zeitpunkt kommen, wenn die Seitwärtsbewegung endet. Der zweite Breakout kann bereits im 3. Quartal 2024 geschehen. Es ist aber auch möglich, dass er erst im 1. Halbjahr 2025 stattfindet.
Wann es soweit ist, wird von Angebot und Nachfrage für Beton- bzw. Bewehrungsstahl abhängen. Kommt es zu einem kräftigen Wirtschaftsaufschwung und einer Wiederbelebung der Bauindustrie, würde der Stahlpreis deutlich steigen.
Im Falle einer Rezession bildet sich ein Überangebot von Stahl, das in keinem Verhältnis zur schwachen Nachfrage stünde. Betonstahl müsste einen tieferen Preis bilden, um Angebot und Nachfrage wieder ins Gleichgewicht zu bringen.
Müsste man eine Prognose treffen, wäre sie zu Gunsten eines Anstiegs. Hintergrund ist die Konstellation Aufwärtstrend, gefolgt von der keilförmigen Abwärtsbewegung. Hierbei handelt es sich um ein klassisches Trendfortsetzungs-Chartmuster.
Entscheidend ist, dass der Rückgang (Retracement) deutlich über dem Preis zu Beginn des Aufwärtstrend stehenblieb. Das ist ein klares Indiz dafür, dass der Aufwärtstrend immer noch intakt ist. In Wahrscheinlichkeiten ausgedrückt, bedeutet das Folgendes:
- Die Stahlpreisentwicklung für Betonstahl hat eine Erfolgschance von 60% zu steigen.
- Entsprechend liegt die Wahrscheinlichkeit eines längeren Preisrückgangs im 2. Halbjahr 2024 oder 2025 bei 40%.
